Sensationeller Deutscher Meistertitel
Freudentrunken fielen sich die Zehnkämpfer der LG Neckar-Enz im Ziel um den Hals. Nach dem abschließenden 1500 Meterlauf war die Überraschung perfekt. Der Mannschaftstitel bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften am Wochenende in Hannover ging mit neuem LG-Rekord von 20.380 Punkten an das Team der LG Neckar-Enz in der Besetzung
Felix Hepperle,
Thorsten Seyb,
Matthias Laube und den Ersatzleuten
Lukas Hepperle sowie
Felix Fröhlich (alle TSV Bönnigheim). Ganz stark präsentierte sich dabei Felix Hepperle, der mit einer weiteren deutlichen Steigerung auf tolle 7.596 Punkte glänzen konnte und damit Platz 4 bei den Männern belegte.
Lange Zeit hatte das Team vom TV Wattenscheid bei oft böigen Winden und sogar einer Regenunterbrechung während des Stabhochsprungs in Front gelegen. Doch stück für Stück pirschten sich die LG-Athleten heran. Der Stabhochsprung brachte schließlich die Entscheidung. Hier konnten trotz der schwierigen Bedingungen Felix Hepperle mit 4,80 Meter, Thorsten Seyb mit 4,40 Meter und Matthias Laube, der 4,00 Meter überwand im Gegensatz zu vielen Konkurrenten ihr Leistungsvermögen abrufen und die Spitze übernehmen. Am Ende stand ein deutlicher Sieg mit der Mannschaft vor der LAV Stadtwerke Tübingen, über 900 Punkte lagen am Ende zwischen dem Erst- und Zweitplatzierten.
Überragend lief der Wettkampf in der niedersächsischen Landeshauptstadt für Felix Hepperle, der mit 7596 Punkten einen neuen LG-Rekord aufstellte und damit seine vorherige Bestmarke um über 200 Zähler steigern konnte. Stark trumpfte er im letzten Versuch im Weitsprung mit 7,37 Meter, ebenfalls ein neuer LG-Rekord, auf. Auch an den weiteren Disziplinen am Tag eins ließ er sich nicht nehmen, Bestleistungen aufzustellen. Im Hochsprung überquerte er 1,97 Meter und kämpfte sich über 400 Meter auf der ungünstigen Innenbahn mit 48,58 Sekunden ins Ziel. Am zweiten Tag ging es beinahe unverändert weiter – auch die 15,21 Sekunden über 110 Meter Hürden bedeuteten Bestleistung. Einen Durchhänger hatte er dann im Diskuswerfen, hier fiel er mit 33,69 Meter weit zurück. Doch schon im Stabhochsprung und noch viel mehr im Speerwerfen mit neuer persönlicher Bestleistung von 51,30 Meter kämpfte er sich wieder bis auf Rang 5 nach vorne zurück. Einen Kontrahenten konnte er im abschließenden 1500 Meterrennen in 4:32,44 Minuten noch überholen, Bronze war dann aber doch nicht mehr möglich.
Ebenfalls einen guten Mehrkampf zeigte der Teamkapitän Thorsten Seyb. Am Ende holte er gute 6568 Punkte und erreichte Platz 19. Zwar erzielte er keine Bestleistungen, jedoch blieb er überall innerhalb seiner Möglichkeiten, auch wenn er beispielsweise wie im Hochsprung in der ein oder anderen Disziplin gerne noch etwas besser abgeschnitten hätte. Erwähnen aus seinen allesamt soliden Leistungen lassen sich die 6,62 Meter im Weitsprung und vor allem die 52,62 Meter, die er den Speer segeln ließ. Der Dritte im Bunde, Matthias Laube, hatte sich im Vorfeld eine Wadenverletzung zugezogen. Noch nicht wieder ganz hergestellt erwies er sich als guter Teamplayer und kämpfte sich durch die zehn Disziplinen. Mit 6216 Punkten belegte er schließlich Rang 24. Nachdem er mit dem ersten Wettkampftag doch arg haderte, zeigte er am Sonntag einen merkbaren Aufwärtstrend. Mit 16,30 Sekunden über 110 Meter Hürden oder 55,52 Meter mit der Speer konnte er dann zufriedener sein.
Erstmals am Start bei einer deutschen Meisterschaft war Lukas Hepperle. Dafür schlug er sich achtbar, auch wenn er seine Bestleistung nicht erneut gefährden konnte. Der Start in den Wettkampf mit 11,81 Sekunden über 100 Meter war gut, mit 53,58 Sekunden über 400 Meter zeigte er sich ebenfalls zufrieden, auch die 17,74 Sekunden über 110 Meter Hürden bedeuteten für ihn eine gute Leistung. Am Ende standen 5708 Punkte, er belegte Rang 17 bei den Junioren. Felix Fröhlich kam in seiner Zitterdisziplin, dem Hochsprung, nach anfänglichen Schwierigkeiten mit 1,79 Meter gut zurecht. Zuvor hatte er auch schon im Weitsprung 6,32 Meter erreicht. Mit 5552 Punkten sicherte er das Mannschaftsergebnis ab, er kam auf Platz 19 in der Juniorenwertung.
Martin Grund (MG)