Alina Kenzel in Frühform
Die Wettbewerbe im Kugelstoßen standen beim 33. „HIFA“ in Bönnigheim im Mittelpunkt. Während bei den Männern der Stadionrekord dem Angriff standhielt, verbesserte Alina Kenzel die alte Bestmarke der Frauen ganz deutlich. Die Deutsche Hallenmeisterin stellte mit 17,68 Meter sogar ihren persönlichen Rekord ein. Gut vertreten mit vielen Bestleistungen sowie einigen Tagessiegen waren auch die Protagonisten der ausrichtenden LG Neckar-Enz.
Während zu Beginn des Wettkampftags noch recht leistungsfördernde Witterungsbedingungen herrschten, kam im Laufe der Zeit mit mehr Wind eine zunehmende Kühle und dann auch Nieselregen in das Stadion am Mineralfreibad. Unter diesen Bedingungen hatten es beispielsweise die Stabhoch- oder Weitspringer nicht gerade einfach. Gianni Seeger sprang als Sieger 7,31 Meter weit, allerdings herrschte beim jungen Gomaringer zu viel Rückenwind. Anders als im Vorjahr, als sie aus der Außenseiterrolle als Gewinnerin des Stabhochsprungs hervorging, wurde dieses Mal Stefanie Dauber als Favoritin auch die Frau auf dem obersten Treppchen. Die Ulmerin siegte mit 4,10 Meter. Auch das Feld der Männer in dieser Disziplin war nicht ganz so gut wie gewohnt besetzt. Vincent Hobbie setzte sich hier mit 4,80 Meter gegen den Lokalmatadoren Felix Hepperle durch. Der Bönnigheimer, seines Zeichens zweifacher Deutscher Meister im Zehnkampf, agierte vorsichtig und sprang mit verkürztem Anlauf 4,70 Meter.
Anders sah es dagegen beim Kugelstoßen aus. Alina Kenzel sorgte mit ihrem Stadionrekord für das Meetinghighlight. Die Waiblingerin lieferte eine ganz stabile Serie mit allen Stößen klar über 17 Meter ab. Der weiteste Versuch gelang der Überraschungssiegerin der Deutschen Hallenmeisterschaften im vierten Durchgang, als das Nachwuchstalent mit 17,68 Meter genausoweit wie beim damaligen Coup stieß. Lena Urbaniak (LG Filstal) konnte keinen gültigen Versuch absolvieren. Dennoch gelang mit den 15,70 Meter von der Mannheimerin Yesimi Ogunleye eine weitere bemerkenswerte Leistung. Bei den Männern blieb im Gegensatz zu den Frauen der alte Stadionrekord von Marco Schmidt bestehen. Doch Tobias Dahm überzeugte in der Comebacksaison nach einem Achillessehnenriss mit 19,12 Meter. Schwer in den Wettkampf fand dagegen Simon Bayer, bis er dem späteren Sieger mit 18,90 Meter noch ziemlich nahekam. Auch der hoch dekorierte Behindertensportler Niko Kappel (alle VfL Sindelfingen), seines Zeichens amtierender Goldmedaillengewinner der Paralympics und Weltrekordler, gab mit 12,73 Meter eine gute Visitenkarte angesichts des frühen Saisonzeitpunkts ab. Sowohl über 100 wie auch 200 Meter war ein Ägypter der Schnellste. Ayman Elsaaid siegte in 10,54 beziehungsweise 21,50 Sekunden.
Eine Norm zur Jugend-DM glückte mit seiner Steigerung auf 60,35 Meter mit Marius Langjahr einem Athleten der LG Neckar-Enz. Der Bönnigheimer gewann damit den Speerwurf der U 18. Bei der U 20 jubelte mit dem Gemmrigheimer Jonte Fischer ein weiterer LG-Athlet über den Sieg in 49,94 Sekunden über 400 Meter. Julian Lamatsch stand bei den Männern nach 400 Meter Hürden in 55,28 Sekunden ganz oben auf dem Podest. Auf derselben Strecke siegte in Lena Jünk eine weitere Athletin der LG Neckar-Enz bei den Frauen mit 66,73 Sekunden. Ebenfalls ganz vorne war bei der U 18 Tabea Tempel beim 200 Meterdebut in 26,29 Sekunden. Einen Doppelsieg gab es über 300 Meter der W 15 durch Annelie Hummler vor Katja Noller (alle TSV Bietigheim). Die Nachwuchsathletinnen der LG Neckar-Enz waren in 46,22 zu 46,40 Sekunden nur knapp voneinander getrennt.
Martin Grund (MG)